Computersucht - eine oftmals unterschätze Gefahr

Computersucht, oftmals unterschätzte Gefahr durch PC-Games

Eine übermäßige Nutzung des Computers wird inzwischen als Suchtverhalten gewertet. Insbesondere die Computerspiele wollen den Spieler immer auf ein Neues motivieren, was zu einer Sucht führen kann.
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit dem Expertenportal Techfacts erarbeitet und soll unseren Lesern einen Einblick in die Thematik Computersucht geben.

Hintergrundwissen zur Thematik Computersucht

Das exzessive Spielen am Computer wird als Computerspielsucht bezeichnet. Es gibt für diese Sucht noch keine festgelegten Normen, die detailliert beschreiben, wann eine Abhängigkeit beginnt. Wer jedoch seine sozialen Aktivitäten im realen Leben vernachlässigt und sich lieber in die virtuelle Welt zurückzieht, der gilt wenigstens als stark suchtgefährdet. Computersucht ist nicht als Krankheit anerkannt.
In Deutschland wird derzeit davon ausgegangen, dass zwischen 3 und 7 Prozent der Einwohner von der Computersucht betroffen sind. Diese teilt sich wiederum in die Bereiche Shopping, Forenposting, Chats, Pornografie und die Computerspiele. Eine genaue Aufschlüsselung der Süchtigen in diese Bereiche liegt nicht vor. Gerade Kinder und Jugendliche sind jedoch von der Spielesucht besonders betroffen. Derzeit wird von 14.000 süchtigen Teenagern ausgegangen. Es wird jedoch angenommen, dass sich dieses Verteilung ändert, wenn die derzeitige Generation erwachsen wird.

Genres und Spiele mit Suchtpotential

Grundsätzlich macht die Computersucht vor keinem Genre halt. Die Anwender sind fasziniert, dass sie der beste Fußballspieler der Welt werden, in fremde Welten reisen, Schätze erobern, Jungfrauen retten und finsteren Mächte besiegen können. Aber auch der soziale Aspekt, welcher in der echten Welt vielleicht nicht befriedigt werden kann, wird über das Online-Gaming oftmals gewährleistet. Welche Spiele erzeugen also eine hohe Suchtgefahr?

MMORPGs wie World of Warcraft
Das "Massively Multiplayer Online Role-Playing Game" (MMORPG) vereint viele Aspekte, die Suchtverhalten auslösen können. Der Spieler bekommt Aufgaben und kann diese erledigen. Dies sorgt für Erfolge, die im wahren Leben derzeit unter Umständen verwehrt bleiben. Durch das Sammeln von Gegenständen entsteht die Gefahr, dass immer bessere Ausrüstung benötigt wird, die man nur zu gern besitzen würde. Außerdem ist es möglich sich in Gruppen zu treffen und gemeinsam loszuziehen. Online hat der Spieler Freunde. Diese hat er im wirklichen Leben vielleicht nicht oder nicht mehr.

Sportspiele wie FIFA und Pro Evolution Soccer
Vor einigen Jahren war es noch nicht möglich diese Sportspiele online zu spielen. Die Gamer haben immer gerne Fußball gespielt und daher auch viel Zeit mit diesen Spielen zugebracht. Aber ohne menschliche Gegner wurden diese Spiele oftmals trist. Inzwischen gibt es jedoch Online-Plattformen für diese Games. Es werden sogar Turniere veranstaltet. Hier gilt es sich jedes Mal aufs Neue zu beweisen. Auch dies kann zu einer Sucht führen.

Actionspiele wie Counter-Strike und Half Life

Actionspiele, wo die Spieler mit einer Waffe in der Hand durch ein Gelände laufen und Gegner abschießen, stehen häufig im Blickpunkt der Medien. Jedoch weniger wegen der Spielsucht. Auch hier gibt es viele Spieler, die der Nervenkitzel packt. Diese Spannung kann das echte Leben nicht bieten. Online mit Bekannten, Freunden oder Fremden können Schlachten um Fahnen, Gebiete oder das Leben der Spielfigur geschlagen werden.

Browsergames
Ein Genre welches derzeit eine Hochphase erlebt. Das Aufbauen eines Hotels, die Schlacht um Rohstoffe und Erfolge oder die Eroberung des Weltraums sind nur einige Themen, die behandelt werden. Die Besonderheit ist, dass es in Echtzeit abläuft und Spieler regelmäßig teilnehmen oder auch aussteigen können. Diese Games werden auch mit Updates versorgt und bieten daher immer wieder etwas Neues. Derzeit ist Minecraft sehr beliebt. Diamanten schürfen, Tiere züchten, Gegenden aufbauen und viele weitere Herausforderungen erwarten den Spieler.

Checkliste: Hobby oder Sucht?

Oftmals ist das Erkennen einer Sucht der erste Schritt, um wieder ein geregeltes, normales Leben zu führen. Dabei kann folgende Checkliste helfen.

  • Das Computerspielen macht Spaß und alles andere erscheint langweilig.
  • Es fällt schwer sich auf der Arbeit oder in der Schule zu konzentrieren. Die Gedanken schweifen immer wieder zurück zum Onlineleben.
  • Wird der PC oftmals sogar schon am Morgen vor der Arbeit oder der Schule gestartet?
  • Fünf Stunden am Computer sind keine Seltenheit, sondern die Regel.
  • Das eigene Verhalten am Computer führt zu Konflikten und Stress mit den Eltern, Verwandten, Freunden oder dem Lebenspartner?
  • Eine Veränderung beim Körpergewicht ist ebenfalls bezeichnend für ein Suchtverhalten. Zu- oder Abnahme hängt vom Verhalten der Person ab. Wird aus Zeitmangel nur ungesund gegessen,  kann zugenommen werden. Wird vor lauter Spielen das Essen auf das Nötigste beschränkt, ist ein Gewichtsverlust die logische Konsequenz.
  • Echte Freunde ziehen sich nach und nach zurück. Soziale Kontakte werden nur noch über das Internet gepflegt.
  • Wut ist die Folge, wenn jemand die Spielesitzung beenden oder den Betroffenen am Starten hindern möchte.
  • Aktivitäten in der realen Welt werden auf ein Mindestmaß beschränkt

Wer sich in einem oder zwei Punkten wiedererkennt, der braucht sich noch nicht unbedingt Gedanken zu machen. Je größer die Übereinstimmungen sind, desto höher ist jedoch die Wahrscheinlichkeit einer Computersucht oder zumindest einer denkwürdigen Anfälligkeit.

Hilfe von Außen um einer Computersucht entgegenzuwirken

Insbesondere wenn die Süchtigen noch nicht volljährig sind, müssen die Eltern oder die Erziehungsberechtigten eingreifen. Aber auch Erwachsene benötigen häufig Hilfe. Diese besteht jedoch nicht darin, den Computer oder die Spiele grundsätzlich zu verbieten. Wer in die "Suchtfalle" gerät, der hat häufig schon vorher ein Problem, vor welchem Zuflucht in der Online-Welt gesucht wird. Bei Schülern sind dies häufig Einsamkeit, schlechte Noten oder Mobbing. Erwachsene haben meist mit Problemen im Berufsleben oder ihrer Arbeitslosigkeit zu kämpfen.
Wie kann von Außen interveniert werden?

  • Computerspiele nicht verurteilen oder verbieten, denn dies sorgt nur für Streitpunkte
  • Die Probleme im Privatleben der Betroffenen erkennen und beheben und behandeln
  • Essen und Trinken nicht vor dem Computer servieren, da Sie daduruch das Verhalten unterstützen
  • Selber ein Vorbild sein und nicht jeden Feierabend vor dem PC oder TV sitzen

Der Medienvertrag für Kinder: Wird zwischen Eltern und Kindern aufgestellt und regelt die wöchentliche oder monatliche Nutzungsdauer des Internets (kann auch zwischen Erwachsenen geschlossen werden)
Professionelle Hilfe nahelegen, wenn alleine keine Fortschritte erzielt werden.

Computersucht testen

Anhand von bekannten Verhaltensmustern wird ein Fragebogen erstellt. Dieser wird von der betroffenen Person oder einem nahestehendem Menschen ehrlich ausgefüllt/beantwortet. Auf diese Art und Weise kann herausgefunden werden, ob das Verhalten einer Änderung bedarf. Auch besorgte Eltern erlangen durch diese Methode Gewissheit. Bei Techfacts wurde ein entsprechender Fragenkatalog zusammengestellt.

Fazit:

Computersucht ist allgegenwärtig, die Anzahl an betroffenen Personen ist besorgniserregend. Häufig sind es Jugendliche, oftmals bereits Kinder. Wer im Web recherchiert, der findet jedoch auch zahlreiche Fälle von betroffenen Erwachsenen. Mütter, die wichtige Erlebnisse im Leben ihrer Kinder verpassen und Väter, die deswegen nicht mehr in der Lage sind ihre Familie zu ernähren.
Für viele ist es beruhigend zu wissen, dass das Spielen nicht vollständig eingestellt werden muss. Soziale Aktivitäten, der Job, die Schule und die Freunde dürfen jedoch wegen den Reizen des Gamings nicht vernachlässigt werden.

Permalink · 18.11.2012 · 18:05 Uhr
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